Warum Südafrika?

Südafrika stand und steht vor großen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen. 1994 wurde das Apartheidssystem von einer schwarzen Regierung unter der Führung von Nelson Mandela abgelöst. Dennoch ist es ein weiter Weg zum gleichberechtigten Miteinander von Schwarz und Weiß. Ein Kristallisationspunkt für die Probleme Südafrikas sind die Townships. Diese vom Apartheidsregime errichteten Townships dienten dazu, die schwarze Bevölkerung aus den Städten zu verbannen. Sie liegen auch heute noch weit hinter der Entwicklung des Gemeinwesens in den Städten zurück. Es herrschen bis zu 80% Arbeitslosigkeit, große soziale Spannungen, ein unzureichender Zugang zu Bildung, schlechte Gesundheitsversorgung usw.
Die junge Demokratie Südafrikas kann jedoch nur durch ein gleichberechtigtes Miteinander von allen wachsen. Die neue Generation hat die Möglichkeit, Ungerechtigkeiten aus der Vergangenheit aufzuarbeiten. Nur so kann ein friedliches demokratisches Südafrika entstehen.

Seit Dezember 1997 bestehen Kontakte zu Jugendlichen im Walmer Township bei Port Elisabeth. 45.000 Menschen leben hier auf nur 4 Quadratkilometer zusammen. Die Situation ist umso brisanter, als das dieses Township nur durch eine Straße von einem Wohngebiet priviligierter weißer SüdafrikanerInnen getrennt ist. Der größte Teil der Township-Bewohner lebt in Blechhütten und wartet wartet noch immer auf Wasser- und Abwasserversorgung, Strom und Infrastruktur. Auf der anderen Straßenseite hingegen leben Weiße in Villen, welche mit Stacheldraht umzäunt sind.